Referenzen

Siehe Projekte unter www.projektgruppe-tga.de. Planung unterschiedlichster Energie- und technischer Ausrüstungskonzepte u.a. mit KWK- u. Wärmepumpen-Anlagen, Kälte- u. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Gebäudeautomationsanlagen, für öffentliche und private Auftraggeber.

  • Stemmann Technik GmbH, 48465 Schüttorf

Nur ein Projekt von vielen. PROJEKTBESCHREIBUNG.

Für die Fa. Stemmann Technik GmbH wurde 2009/2010 an der Niedersachsenstraße in 48465 Schüttorf ein neuer Produktionsbetrieb gebaut. Dieser besteht aus zwei Gebäuden, einem Verwaltungsgebäude mit ca. 3.000 m² und einer Produktionshalle mit ca. 14.500 m².

Das Verwaltungsgebäude wird mit regenerativer Energie aus dem Erdreich beheizt und gekühlt. Hierzu ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (90 kW) installiert worden. Das Erdsondenfeld ist mit 20 Bohrungen und einer Tiefe von jeweils 99m angelegt. Im gesamten Gebäude ist eine Fußbodenheizung eingebaut. Im Sommer kann über die Fußbodenheizung auch gekühlt werden. Für eine effiziente Kühlung, wurde zusätzlich ein Deckenkühlsystem als Betonkernaktivierung vorgesehen. Hierzu wurden Kunststoffrohre in die Betondeckenmitte einbetoniert, durch die im Sommer kaltes Wasser strömt. Die Energie zum Kühlen für die Fußbodenkühlung und des Deckenkühlsystems wird über Naturkühlung aus dem Erdreich bezogen.

Um eine kontinuierliche gute Luftqualität im Gebäude zu gewährleisten wurde eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit hochwertiger Wärmerückgewinnung eingesetzt. Neben den innenliegenden fensterlosen Sozial- und Nebenräumen werden auch alle Büroräume lüftungstechnisch versorgt. Hierdurch werden unkontrollierte Energieverluste durch Fensterlüftung vermieden. Da ein Großteil des Luftkanalnetzes, in Form von flexiblen Rohren, direkt mit in die temperierten Betondecken eingelegt wurde, wird bei Betrieb der Betonkernaktivierung, im Sommer eine deutliche Kühlung der Luft für die Büroräume erreicht.

Die Kühlung des zentralen Serverraumes erfolgt über eine Split-Kälteanlage. Diese ist mit einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Im Winter wird die dem Raum entzogene Wärme, mittels eines Kältemittel-Wassertauschers in das Fußbodenheizsystem eingespeist.

Im Elektrobereich wurde zur Vernetzung verschiedener Funktionalitäten ein Bussystem installiert. So ist unter anderem, eine Beleuchtungssteuerung in Abhängigkeit des natürlichen Lichteinfalls und eine automatische Steuerung des außenliegenden Sonnenschutzes über einen Sonnenwächter eingebaut.

Zur Automation, Regelung und Überwachung der betriebstechnischen Anlagen ist eine zentrale Gebäudeleittechnik installiert. Diese ermöglicht in großem Maße den wirtschaftlich optimierten Betrieb der technischen Ausrüstung.

Durch den konsequenten Einsatz energieeffizienter technischer Ausrüstung und der angepassten Bauweise des Gebäudes, wurde der zulässige Höchstwert der Energieeinsparverordnung um 40 % unterschritten.


Die Produktionshalle ist zur Wärmeversorgung ein Gas-Brennwertkessel (500 kW) und ein Gas-Blockheizkraftwerk (90 kW thermisch) installiert. Das Gas-Blockheizkraftwerk wird bei Wärmeanforderung vorrangig eingeschaltet und zeichnet sich durch einen besonders wirtschaftlichen Betrieb aus, da es neben der ganzjährig genutzten Wärme (für die Lackieranlagen), gleichzeitig auch ca. 50 kW elektrischen Strom für den Antrieb von Maschinen erzeugt.

Alle Räume der Produktionshalle werden über eine Industrie-Fußbodenheizung erwärmt. Die niedrigen Heizmitteltemperaturen ermöglichen eine optimale Brennwert-Nutzung und damit verbunden eine hohe wirtschaftliche betriebsweise der Wärmeerzeuger.

In Räumen mit besonderer thermischer Belastung oder mit starker Geruchsbelästigung z.B. durch geruchsintensive Arbeitsstoffe oder Arbeitsvorgänge, sind Raumlufttechnische Anlagen installiert. Die neun Be- und Entlüftungsanlagen verfügen gesamt über einen stündlichen Luftvolumenstrom von 38.200 m³/h. Alle Anlagen sind mit einem effizienten Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet. So wird aus Räumen mit hoher Wärmeentwicklung (z.B. durch Maschinenabwärme) die Wärme abgeführt und in andere Produktionsbereiche transferiert. Die Wärmeübertragung erfolgt mittels Wasser durch ein Rohrnetz im Kreislaufverbundsystem.

Für verschiedene Produktionsprozesse ist der Einsatz von Druckluft erforderlich. In der Druckluftzentrale wurde ein Umluft-Klappensystem installiert, das im Winter die Nutzung der Raumabwärme (durch Maschinenabwärme der Kompressoren) zur Beheizung von angrenzenden Räumen ermöglicht.

Alle betriebstechnischen Anlagen sind zur Automation, Regelung und Überwachung auf die zentrale Gebäudeleittechnik aufgeschaltet.